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Monsieur Periné, das Gurtenfestival tanzt!

Die kolumbianische Band Monsieur Periné war wohl einer der erfrischendsten Programmpunkte des diesjährigen Festivals. Kreisende Hüften, und das am Sonntag um 13.00 Uhr! Wir trafen die Sängerin Catalina García und die Bandgründer und Gitarristen Santiago Prieto und Nicolás Junca nach dem Konzert zum Gespräch.

Ein Schweizer Musiker, Dabu Bucher, hat euer Konzert besucht und gesehen, wie sich endlich die Hintern der Festivalbesucher angefangen haben zu bewegen. Das hat er so getwittert.
Santiago: Wow!

Es ist ja nicht so, dass nicht getanzt würde in der Schweiz oder gar am Festival, aber das ist hier schon alles ein bisschen anders, und das hat auch Geschichte.
Catalina: Es war wirklich sehr schön, das Konzert eben. Für uns etwas ganz Besonderes, das Festival heute an diesem Tag quasi zu eröffnen, denn es war früh und es ist nicht leicht, zu so einer Zeit zu performen. Aber es sind viele gekommen. Jeder war in guter Stimmung. Sie haben getanzt, haben sich viel bewegt. Supersupernett für uns.

Wo habt ihr schon gespielt in der Schweiz?
Nicolàs: Vor zwei Jahren im Park von Montreux und dann in Lugano.

Dann war das heute Premiere in der Deutschschweiz?
Santiago: Ja. Es war schön, die Leute tanzen zu sehen. Sie sind mit unserer Musik explodiert. Bei uns zuhause tanzt man ja die ganze Zeit.

Ich fand es auch erfrischend, mal diese vielfältige Instrumentierung zu sehen. Irgendwie ist es ja sonst oft dasselbe.
Santiago: Das ist die Diversität, die auch unser Land repräsentiert – verschiedene Rhythmen und Sounds. Jedes Instrument ist eine Landschaft. Wir benutzen keine Maschinen. Die sind auch gut, aber die haben einen anderen Spirit.

Ihr kommt aus Bogotà, das ist auch eine Maschine, und die wächst gewaltig.
Catalina: Ja, eine Musik-Maschine.

Wird Bogotà auch von Rock und Hip-Hop erobert?
Santiago: Niemals!

Catalina: Nein, das stimmt nicht. Hip-Hop ist ganz stark in Bogotà. Aber es ist mehr eine Underground-Angelegenheit. Wir haben viele frei zugängliche Festivals. Sie heissen Hip-Hop im Park, Rock im Park, Salsa im Par. Beim Hip-Hop ist es total überfüllt.

Santiago: Und du kannst dir auch nicht vorstellen, wie viele Leute in Bogotà auf Metal abfahren. Wir mit Monsieur Periné habe eine andere Art, mit Menschen zu kommunizieren. Wir mischen Stile und Rhythmen. Swing war Underground und etwas für wenige Menschen, eher eine gebildete Schicht, die was von Jazz verstanden haben. Das hat sich total geöffnet, es ist so cool. Es ist eine Bombe, die explodiert ist, eine Mission.

Ihr nennt euren Stil „Suin à la Columbiana“. Heisst das Blut, oder wie?
Nicolàs: Swing – auf Kolumbianisch ausgesprochen und so geschrieben.

Santiago: Es geht alles auf den Swing der 20er Jahre zurück, aber nicht pur.

Eure Musik ist eine Zeitreise. Wann und wo ist die gestartet? Wie seid ihr in Kontakt gekommen?
Catalina: Internet. Dort haben wir Django Reinhardt gefunden.

Ach Mann, es gibt keine Romantik mehr.
Santiago: Wir dachten: Ah, das ist Jazz, aber es macht Spass. Wir studierten ja damals Jazz-Gitarre, Nicolàs und ich. So hat das alles angefangen. Wir sind die globale Generation. Dann sahen wir Catalina und sagten uns: Das ist absolut hübsch.

Interview: Helge von Giese