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Interview mit Cherub

Jordan Kelley und Jason Huber, die zusammen das Neo-R’n’B Duo CHERUB bilden, sind diesseits des Atlantik sozusagen noch wie frisch aus dem Ei gepellt. Während die beiden in den USA seit vier Jahren unermüdlich die Bühnen des Landes bespielen und sich so eine wachsende Fangemeinde erarbeitet haben, so sind sie bei uns in der Schweiz noch immer ein Geheimtipp. Wer zu einer guten Portion Prince nicht nein sagen kann (und wer kann das schon), und immer locker in der Hüfte steht, dem dürfte der tanzbare Sound der zwei Herren aus Nashville gefallen. Wir haben es uns mit dem quirligen Paar für 10 äusserst amüsante Minuten auf einer Parkbank im Backstage gemütlich gemacht.

Hallo, Jungs! Wie geht es euch?

Gut, gut! Wir geniessen es hier oben!

Sehr gut, das freut mich. Ich möchte gleich mal zur Sache kommen und hier mal etwas geklärt haben: diese Sache mit Nashville…dass ihr aus Nashville stammt, das ist frei erfunden, richtig? Ich meine, hört euch mal eure Musik an, das kann doch nicht sein, dass sowas in der Geburtsstadt des Country entsteht!

Jordan: Das ist spitze! Nein, wir kommen tatsächlich aus Nashville, keine Lüge. Aber wir machen Leuten damit gerne das Leben schwer. Es freut uns, dass unser Sound nicht so eindeutig einer Herkunft zuzuordnen ist, diese Klischees darf man ruhig etwas herausfordern.

Es sind ja nicht nur einschlägige Grössen wie Johnny Cash, Willie Nelson oder Brad Paisley, auch die jüngere Pop-Generation aus Nashville scheint sich von den Country-Wurzeln nicht ganz losreissen zu können. Ihr hingegen seid musikalisch meilenweit entfernt von den Kings Of Leon, Lady Antebellum oder The Civil Wars.

Jordan: Ja, du hast recht, sogar in der Rockmusik… Auch wenn es ganz offensichtlich kein Country ist, die meisten Nashville Künstler haben immer noch dieses gewisse Etwas, diesen “Twang”.
Jason: Es ist wirklich interessant zu sehen, wie traditionelle Countrymusik in Nashville angefangen hat in Richtung Pop zu gravitieren. Ein Freund von uns war kürzlich als Techniker auf Tour mit Sugarland, ein Country Duo aus Nashville, und hat dafür mit Ableton Live und einem Haufen anderer Software-Programme jongliert. Das hast du früher nicht auf einer Country Bühne gesehen.

Wie erlebt ihr es denn, als Electropop/R’n’B-Band in Nashville Musik zu machen? Findet ihr andere Künstler, die sich für dieselben Dinge interessieren wie ihr und mit denen ihr euch austauscht? Oder sucht ihr eure Inspirationen anderswo?

Jordan: Nebst des Country gibt es ja auch noch die Singer/Songwriter in Nashville, und diese Schiene beeinflusst uns schon sehr.
Jason: Ausserdem hat Nashville ja eine ausgesprochen aktive Livemusik-Kultur. Du hast Künstler aus allen möglichen Ecken dieser Welt, die für Konzerte in die Stadt kommen. Ständig von so vielen Musikern umgeben zu sein, ist extrem inspirierend und hält uns bei der Stange. 

Ihr habt soeben euer neues Album “Year Of The Caprese” veröffentlicht und ich habe mir das vorhin mal zu Gemüte geführt. Es ist unmöglich, dabei einen ganz starken Einfluss von Prince herauszuhören.

Jordan: Ja, wir hören ganz viel Prince. Und eine Menge 80er-Jahre Pop, und Funk, und 70er-Jahre Zeugs, R’n’B… Die Leute fragen mich oft, mit wem ich gerne kollaborieren würde und das wäre für mich ganz klar Mariah Carey.

Mit Bands wie euch ist es immer so eine Sache. Ihr scheint aus dem Nirgendwo auftauchen – ein Majorlabel nimmt euch unter Vertrag und plötzlich werden die Marketinggeschütze aufgefahren, man kennt eure Vorgeschichte aber gar nicht. Könnt ihr mir erzählen, wie die letzten ein, zwei Jahre für euch waren?

Jason: Schau, das Schöne für uns ist, dass wir die letzten vier Jahre auf Tour waren, und uns seit Tag 1 und bis heute dieselben Leute begleiten. Das hat sich nicht geändert, als die Plattenfirma auf der Bildfläche erschien. Und weisst du, wir erhalten zwar erst jetzt Aufmerksamkeit von ausserhalb der USA, aber eigentlich gibt’s uns schon eine ganze Weile und das intensive Touren hat uns geholfen, eine gute Fangemeinde aufzubauen. Auch das Album, das gerade herausgekommen ist, ist eigentlich unser vierter Longplayer.

Ihr seid damit die nächsten paar Monate auf Tour. Worauf freut ihr euch am meisten?

Jordan: Ich freue mich auf die Westküste! Unsere Musik wurde da so positiv aufgenommen, die Konzerte haben schneller ausverkauft als je zuvor. Das wird fantastisch!

Dann wünsche ich euch viel Spass – hier in Bern und auf dem Rest eurer Tour!

Jason: Danke! Das werden wir haben.

Interview: Lorena Blattner