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Frank Powers – Woodstock-Feeling auf der Waldbühne

Er hat für seinen Auftritt extra noch schnell ein Banner gebastelt mit seinem Namen – Frank Powers – der sympathische und vollends gechillte Musiker aus Brugg, der sich im letzten Jahr mit seiner Band auf den Bühnen der Deutschschweiz um Kopf und Kragen gespielt hat. Nicht dass noch jemand Freude hätte an der Musik und nicht weiss, wer da überhaupt gespielt hat. Und überhaupt: Wie konnte das nur passieren, dass eine Band aus dem Aargau am Waldbühnen-Contest gewinnt?

Die Waldbühne. Bedeutet dir das viel?
Ja, schon. Wir haben das nicht wirklich geplant. Ich hab uns einfach mal angemeldet beim Waldbühnen-Contest. Normalerweise gewinnen da ja Berner Bands. Das Bierhübeli war voll mit tausend Leuten und fünf von denen hatten wir mitgebracht. Es war ein supertoller Abend und super, dass es geklappt hat.

Ist das ein Mythos, dass da nur Berner Bands gewinnen?
Es macht durchaus Sinn. Für eine Berner Band ist das was anderes als für Bands von anderswo. Das Gurtenfestival ist ein Festival, zu dem man als 3-jähriger mit seiner Familie geht und hingeht, bis man stirbt. Wenn eine Berner Band sich da bewirbt, dann tut die alles, um zu gewinnen. Es ist der Lebenstraum, hier zu spielen. Klar ist es auch für uns supertoll, aber vielleicht ein bisschen weniger emotional. Also, ich hab jedenfalls gehört, dass da immer Berner Bands gewinnen …

Habt ihr schon mal so einen grossen Gig gespielt wie hier?
Nein. Es ist krass. Als ich gestern auf dem James Gruntz-Konzert war, hab ich gedacht, ich wär‘ auf dem Woodstock. Der Hang mit den vielen Leuten. Ich finde, wir haben die schönste Bühne erwischt.

Hast du Angst?
Nein. Aber wir waren nie so eine super professionell organisierte Band. Mittlerweile geht es. Es hat sich alles immer so ergeben. Wir sind noch nicht komplett vorbereitet für so eine Bühne. Wir sind fünf Leute, aber wir haben keine Visuals. Ich hab gestern noch ein Banner gebastelt, aber das ist viel zu klein.

Was ist da drauf?
Frank Powers. Ich hab mir gedacht, vielleicht kommen da Leute hin, die Freude hätten an unserer Musik und dann gehen und nicht wissen, wer da gespielt hat. Das wär‘ schade.

Du heisst eigentlich Dino Brandao. Das klingt brasilianisch, aber bist du gar nicht.
Mein Vater kommt aus Angola. Das war eine portugiesische Kolonie. 90% aller Sklaven, die Richtung Brasilien geschickt wurden, kamen aus Angola.

Du gehst alles sehr spielerisch an, aber in dein Album „Welcome at Frank’s“ hast du viel Herzblut und auch Geld gesteckt. Was machst du sonst ausser Musik?
Ich fahr‘ Skateboard (lacht). Nein, jetzt im Ernst: Im letzten Sommer hab ich angefangen Pop-Gesang zu studieren in Zürich an der ZHDK. Ich mach nicht mehr viel ausser Musik. Ich hab mal  eine kaufmännische Ausbildung gemacht, im Reisebüro bei der SBB gearbeitet. Es war schwierig mit einem 100%-Job und zwei, drei Bandprojekten – mit Konzerten und allem noch halbwegs lebendig durch den Alltag zu kommen. Die Band ist ein Baby. Es sind so tolle Leute und alle sind super motiviert. Wir haben gespart. Das nächste Album wird teuer.

Wann kommt das?
Im Januar.

Die Singer Songwriter Szene in der Schweiz, ist man da gut aufgehoben? Kann man da Zukunftsvisionen haben?
Weiss nicht. Es gibt so viele tolle Bands in der Schweiz und alles vermischt sich. Ich check das Genre nicht. Ich finde, das ist ein blöder Name. Es sagt nichts.

Schielst du nach Übersee?
Wir geben so viele Konzerte bei uns zuhause, in Brugg und im Aargau, in Baden und Zürich. Wir sind in der Schweiz noch gar nicht so rumgekommen. Ein Mal im Jahr in der Ostschweiz und dann noch im Tessin.

Wie wär’s mit dem Montreux Jazz?
Wir haben einmal in Delémont gespielt. Das war eines der tollsten Konzerte. Ich weiss nicht, was die Pläne sind. Das nächste Album heisst „Laisser Faire“. Das ist unser Band-Credo. Es passiert, was passieren soll.

Interview: Helge von Giese