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Das Gurtenfestival hat seine eigene Late Night Show im Chalet

Normale Talks waren gestern: Dominik Gysin lockt Gurten-Acts auf das Sofa in seinem Chalet und stellt ihnen während des Festivals die etwas anderen Fragen. Zu sehen ist die Gurten Late Night Show jeden Abend online.

Für all jene, die dich nicht kennen: Wer bist du und was machst du?
Ich bin Dominik Gysin, 41, Vater eines Sohnes, Schauspieler, Moderator und Berner. Ursprünglich komme ich aber aus Basel.

Was machst du auf dem Gurten?
Ich moderiere die neue Gurten Late Night Show. Die Idee ist, dass ich Künstler, die am Gurtenfestival auftreten, in einem anderen Setting interviewe. Dabei stelle ich auch Fragen, die man sich sonst nicht gewohnt ist. Im Stil einer klassischen Late Night Show spreche ich mit meinen Gästen vielleicht auch mal über öffentliche Verkehrsmittel, Gesundheitswahn oder wie es ist, auf einem Berg Musik zu machen.

Wie schaut denn die Kulisse für die Gurten Late Night Show aus?
Die Show wird in einem modern eingerichteten Chalet stattfinden. Wir wollen damit eine Bergatmosphäre transportieren und es soll auch ein heimeliger Rückzugsort am Festival sein.

Welche Acts werden auf dem Sofa Platz nehmen?
Ich hoffe, dass ich möglichst viele Künstler begrüssen darf. Wir werden jeweils am Morgen des Festivaltages die Gäste bekanntgeben. Die Show wird dann im Verlauf des späteren Abends auf den verschiedenen Gurtenfestival-Kanälen (Gurtenfestival-App, Website, Facebook etc.) zu sehen sein.

Was dürfen Zuschauer sonst noch erwarten?
Alles, was zu einer Late Night Show gehört. Wir machen sehr anspruchsvolle Spielchen. Ich werde aber auch den Gurten auf Herz und Nieren prüfen. Ich werde zum Beispiel schauen, ob das der richtige Ort für mich ist. Wir gehen davon aus, dass es auch Raclette und Weisswein geben wird. Ich esse bei jeder Temperatur Fondue. Meine Frau ist Walliserin.

Was verbindet dich mit dem Gurtenfestival?
Eine lange Zeit. Ich habe mehrmals auf dem Gurten gespielt. Mit Ineffect in den 90ern, dann mit der Rap-Gruppe Hobbitz. Das war das erste Mal, dass Berner Rap auf dem Gurten zu hören war. Und schliesslich 2004 mit Lunik. Ich kenne das Festival somit als Artist und als normaler Besucher. Letztes Jahr war ich nicht auf dem Gurten, weil ich die Ferien falsch gebucht habe. Und 2015 habe ich mir beim Sprung in die Aare eine Woche vor dem Festival das Bein gebrochen. Aber sonst war ich seit 1993 immer am Festival dabei.

Was war dein bestes Erlebnis?
Ich habe einmal mit meiner Frau, Baze und seiner damaligen Freundin an einem Sonntag während fünf Stunden im VIP-Zelt gesessen. Es kamen immer neue Leute an den Tisch und wir haben einfach geredet und uns gut unterhalten. Ein typischer Gurten-Sonntag halt. Man trifft Menschen, die man seit dem letzten Jahr nicht mehr gesehen hat. Ich bin gespannt, wie das heuer wird.

Wie würdest du das Gurtenfestival jemandem beschrieben, der es nicht kennt?
Ein Festival auf einem Berg, wo das Wetter wechseln kann, wie man es eben von den Bergen kennt. Obwohl es riesig ausschaut, ist es ein kleines Festival. Es hat etwas sehr bernerisches, gemütliches, fast etwas heimeliges.

Wo kann man dich nach dem Gurtenfestival sehen?
Ich bin als Schauspieler unterwegs und im Musical «Sit so guet! s.v.p» in Luzern zu sehen. Dann werde ich im Tojo Theater ein Stück mit hörenden und gehörlosen Schauspielern auf die Beine stellen. Am 15. Dezember findet schliesslich die Premiere der «Too Late Show» unter anderem zusammen mit Raphael Urweider, Gisela Feuz und Matto Kämpf auf der grossen Bühne des Stadttheaters in Bern statt.

Die Gurten Late Night Show wird jeden Abend auf der Website und auf der Facebook Seite des Gurtenfestivals ausgestrahlt. Die Talks in ganzer Länge sind auf dem Youtube-Channel des Gurtenfestivals zu finden.

Interview: Nora Camenisch
Foto: zvg