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Bilderbuch: auf Punkt

Ein Interview mit der „Rhythm Machine“ der österreichischen Band Bilderbuch: Drum & Bass mit Philipp „Pille“ Scheibl (Schlagzeug) und dem Gründungsmitglied von Bilderbuch, Peter „Pete“ Horazdovsky (Bass).

Sehr schön, dass ich den „Puls“ von Bilderbuch sprechen darf. 
Peter: The rhythm section. The rhythm machine.

Wenn ich mir die Videos von Schick Schock ansehe – wie überformt das ist.Wie ihr euch da als Band präsentiert, oft mit den vier Köpfen, oft ohne Instrumente. Hat was von Kraftwerk.
Peter: Gelbe Gitarre, gelber Lamborghini.

Philipp: Im Studio haben wir es ähnlich gemacht. Wir als Instrumentalisten haben überlegt: Was braucht es überhaupt, damit es nicht zuviel wird, dass es auf Punkt bleibt.

Habt ihr als Instrumentalisten keine Angst, dass ihr eines Tages wegrationalisiert werdet?

Peter: Von den Computern?

Schick Schock hätte komplett künstlich gemacht werden können.
Peter: Auf Schick Schock ist sehr viel eingespielt, aber wir sind immer noch die Typen, die die Maschinen steuern.

Philipp: Ausserdem wird es live immer mit Instrumenten funktionieren und es macht auch einen riesigen Spass und hat dann die nötige Energie, die du aus so einem Kasten nie raus kriegst. Es ist im Moment gar nicht so spannend, im Studio mit akustischen Sachen zu arbeiten, sondern Mischungen auszuprobieren. „Tönt das Signal echt? Tönt das Signal digital?“ Sich auf das Gefühl zu verlassen und sich zu fragen: „Ist das jetzt mein Stolz, der will, dass das Schlagzeug da drin ist oder ist es geiler, wenn das Sample drin ist.“ Da lernt man sich selbst als Künstler kennen.

Wie läuft das Songwriting ab?
Philipp:
Meistens schreibt Maurice die Texte. Da gibt es keinen Plan A. Soundgefühl, Tempo, ein Beat, ein Kopfnicken. Dann ist es wieder ein Groove, der im Proberaum entsteht. Dann ist es ein Wort, Softdrink. Es hat null Text gegeben. Peter hat es Softdrink genannt. Es war nur instrumental. Dann assoziiert Maurice. Und sagt, was da so schief läuft.

Peter: Das Album ist sehr beatlastig entstanden, am Computer. Und dann sind wir weggegangen von diesem Künstlichen, zum Analogen, und haben probiert, wie sich das „echt“ anhört. Und dann wieder zurück zum digitalen Aufnahmeprozess.

Philipp: Unser Team im Studio will meist, dass noch viel Echtes aufgenommen wird, wo ich als Schlagzeuger auch echt froh drüber bin. Es ist noch mehr echtes Instrument auf dem Album, wie ursprünglich geplant war.

Live zu spielen ist aber auch super, oder?
Peter:
Wir sind durch das neue Album auf der Bühne viel kontrollierter geworden, weil die neuen Songs viel durchdachter sind, insofern als dass sie auch minimalistisch sein können, und so ist das dann auch auf der Bühne. Früher war das einfach nur Reindreschen. Was geil ist. Das macht schon Spass. Trotzdem fliesst die Energie immer noch.

Philipp: Es war schon eine extreme Befreiung. Im März waren wir das erste Mal auf Tour mit dem neuen Album. Wir dachten: „Ah, so ist das also, wenn man das live spielt.“ Und letztendlich geht’s immer noch darum, dass man einen schönen Abend hat. Und die eigenen Songs wieder neu auf einer anderen Ebene kennenlernt, das ist schon geil.

Du bist Gründungsmitglied, Peter. Philipp ist später dazugekommen. Ihr seid Mitte zwanzig. Macht ihr noch was anderes, nebenher?
Peter:
 Wir sind momentan eher auf der Suche nach Freizeit.

Philipp: Vor anderthalb Jahren hat das angefangen, dass man gar nichts anderes mehr nebenher gemacht hat.

Das ist schon mutig.
Peter:
Diese Chance bekommst du nur einmal im Leben. Wir haben das ganze Leben dafür gearbeitet und davon geträumt das zu machen, was wir jetzt machen, also machen wir es. Die Entscheidung fiel mir persönlich nicht schwer.

Philipp: Ich hab in drei Jahren so viel erlebt wie andere in zehn Jahren.

Ihr wart schon ein paar Mal in der Schweiz.
Peter: Gurtenfestival ist Premiere. Wir sind total überrascht, wie schön das hier ist.

Philipp: Von der Festivalkultur her gesehen ist das sehr gut organisiert. Total ausgecheckt.

Peter: Österreich ist auch ausgecheckt. Deutschland auch, aber die Atmosphäre ist schöner in der Schweiz.

Philipp: Ja, es wird noch mehr reingepackt. Da wird ein bisschen mehr überlegt: Wo und wie platziert man. Ziemlich toll.

Konzert-Termine Bilderbuch in der Schweiz

24.07.2015 Open Air Lumnezia

09.11.2015 Dynamo, Zürich

10.11.2015 Hinterhof, Basel

11.11.2015 Bierhübli, Bern

Interview: Helge von Giese